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Erfahrungsbericht von Daniel F.

Juli - August 2011

Wieder Zuhause - zurück in Sambia. In den letzten drei Jahren, seit meinem ersten Aufenthalt in Sambia im Jahr 2008, hat mich dieses afrikanische Land immer mehr begeistert und fasziniert. Obwohl der einfache Arbeitsalltag mit vielen Anstrengungen verbunden ist, und auch auf einiges an Luxus verzichtet werden muss, freue ich mich jedes Mal wieder nach Sambia - mein "zweites Zuhause" - zurückzukehren.

Brücke

Schon am ersten Tag in Sambia stellte ich fest, dass sich im Vergleich zu meinem zweiten Aufenthalt im 2009 schon wieder einiges verändert hat. Die hölzerne Brücke, die schon vor drei Jahren nur mit Mühe überquert werden konnte, war in einem noch schlechteren Zustand. Natürlich ist so eine Brücke nichts lebensnotwendiges, dennoch wird die Brücke täglich von über 700 Menschen überquert, da sie eine wichtige Verbindung von Hillcrest in die Stadt darstellt. Schulkinder nehmen zweimal täglich einen Umweg von fast 45 Minuten in Kauf, weil sie sich fürchten, die Brücke zu passieren. Auch Freiwillige von iChange überqueren die heruntergekommene Brücke mehrmals täglich mit dem Fahrrad. So haben wir uns entschieden, dass wir diese Brücke wieder instand stellen möchten.

Weshalb haben die Einheimischen bis jetzt nie versucht die Brücke zu reparieren? Es wurden tatsächlich immer wieder Versuche unternommen, die Brücke zu restaurieren. Dabei wurden meist Schalen Bretter verwendet, die gestohlen wurden. Weil die Bretter aber nicht befestigt wurden, blieben diese nie für lange Zeit auf der Brücke liegen. Die Kosten für Baumaterial im Vergleich zum Einkommen eines Sambiers sind enorm. Ein Brett und vier Schrauben kosten zwölf Schweizer Franken. Zum Vergleich: ein sambischer Arbeiter verdient nicht mal zwei Franken am Tag.

So machten wir uns an die Arbeit. Simon, unser Schreiner aus Mackenzie, gab uns einige nützliche Tipps. Unter anderem auch wie wir die Bretter am besten befestigen und richtig gegen Insekten behandeln. Jeder Passant bedankte sich für die Arbeit, die wir verrichteten, was auch zu einer Vielzahl an interessanten Gesprächen führte. Einige haben auch selbst Hand angelegt und ihre Fähigkeiten dort eingesetzt wo sie konnten. Nach drei Tagen war die Brücke fertig. Die Kinder zeigten ihre Freude, indem sie bis in die Dämmerung von einem Brückenende zum anderen rannten oder sogar tanzten. Nun müssen diese Kinder keine Umwege mehr machen und können jeden Tag über diese Brücke ihre Schule erreichen.

Besuch in Kabwe - Biogas Toiletten 

Während meinem Aufenthalt in Sambia besuchte ich zusammen mit Freiwilligen von iChange das AIDS-Waisenhaus und das Schulprojekt von BOCCS in Kabwe. Die sechs BOCCS Schulen in Sambia werden von über 4'000 Schüler besucht. Zudem erhalten mehr als 600 Personen täglich ein Mittagessen. Da es an den Schulen keine Stromversorgung gibt, wird auf offenem Feuer mit Holzkohle oder Holz gekocht. Eine Alternative dazu gab es bislang kaum, denn Solarkocher oder andere Technologien stellten sich als unzureichend oder zu teuer heraus. Um gegen die fortschreitende Abholzung in Sambia vorzugehen startete BOCCS ein Projekt, welches aus einer neuen Toiletten- und Biogasanlage bestand. Diese ist seit März 2011 an einer Schule in Betrieb.

An einer Schule benötigte die Organisation für die beinahe 400 Schüler dringend sechs neue Schultoiletten. Darunter wurde nun eine Biogasanlage platziert, die die menschlichen Ausscheidungen auffängt. Zudem können auch Küchen- und Pflanzenreste sowie zusätzlich angebaute Biomasse eingespeist werden. Das auf natürlichem Wege entstandene Biogas wird wiederum per Gasleitung zur Küche geführt und dort zum Kochen für das Schulspeisungsprogramm verwendet. Zudem kann die Anlage auch kostenlos Dünger produzieren, der dann im Schulgarten benötigt wird.

Natürlich stellten wir uns die Frage, ob es nicht hygienisch bedenklich sei, Gas aus "Toilettenprodukten" für das tägliche Mittagessen zu verwenden. Der Projektleiter von BOCCS, gab uns die Möglichkeit die betriebstüchtigen Toiletten genauer zu begutachten. Es schien alles sauber und hygienisch zu funktionieren. Selbst der "Riechtest" an der Gasleitung in der Küche überzeugte uns.

Unmittelbar neben der Toilettenanlage werden Taro-Pflanzen angebaut. Die Taro-Pflanze hat grüne, erfrischende Blätter und einen stabilen Stamm. Sie eignet sich gut als zusätzliche Biomasse für die Anlage. Da die Blätter eine glatte Oberfläche haben, wurde diese Pflanze auch deshalb ausgesucht, weil sie in ländlichen Regionen oft als natürliches Toilettenpapier verwendet wird.

Im Namen meiner Freunde in Sambia bedanke ich mich vielmals für eure Unterstützung.

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