Ein Loch wird in den Boden gegraben, als Wände wird Plastik an Stöcken befestigt. So sehen die meisten Toiletten in der Mackenzie Community aus - wenn überhaupt welche vorhanden sind. Die Toiletten in der Schule unterscheiden sich nicht gross von diesen, ausser dass die Wände zementiert sind. Während der Regensaison steigt das Risiko an Cholera zu erkranken stark an. Die Toiletten stellen dabei ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar, weshalb das Gesundheitsministerium gedroht hat, die Mackenzie Community Schule zu schliessen. Mit dem Bau von Toiletten mit Spülung ist dem entgegengewirkt worden.
Das gesamte Projekt dauerte ca. fünf Wochen. Als erstes war uns wichtig, unsere Pläne vom Gesundheitsministerium absegnen zu lassen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Kontaktaufnahme mit Regierungsvertretern oftmals als schwierig erweist. Nichtsdestotrotz war es uns dank unserem Ehrgeiz und unserer Beharrlichkeit möglich, innert wenigen Tagen eine schriftliche Bestätigung vom Gesundheitsministerium zu erhalten. Noch am gleichen Tag eilten wir in die Stadt, um die erste Ladung an Material zu beschaffen, damit gleich am nächsten Morgen mit der Arbeit begonnen werden konnte. Die komplette Arbeit, vom Bau der Abwassergruben und der sechs Kabinen, vom Dachdecken, der Klempnerarbeiten bis hin zum Verlegen der Wasserleitungen, wurde von einem Bewohner Mackenzies verrichtet, der Unterstützung von vier jungen Männern erhielt, die alle ebenfalls von Mackenzie sind. Auf der Baustelle wurde an sechs Tagen in der Woche gearbeitet. Täglich wurden wir von neugierigen Vorbeiziehenden besucht. Sei es die ältere Frau, die auf uns zu humpelte, um sich mit einer grossen Umarmung für unsere Arbeit zu bedanken. Sei es der junge Mann, der alles liegen liess und gleich einen halben Tag bis zum Sonnenuntergang tatkräftig mitarbeitete. Oder sei es die vielen Schulkinder, die in jeder Pause auf die Baustelle eilten, um mit viel Aufregung zuzuschauen, wie ihre Toiletten langsam aber stetig Form annahmen. Die Arbeit, die körperlich sehr anspruchsvoll war und ganz ohne Maschinen oder modernes Werkzeug verrichtet wurde, war so mit sehr viel Freude verbunden. Eine Bewohnerin Mackenzies, deren Sohn in unserem Stipendienprogramm ist, hat sich die Mühe gemacht, täglich für das gesamte Arbeiterteam zu kochen, damit am Mittag nicht zu viel Zeit verloren ging. Insofern hat eine bedeutend höhere Anzahl Leute am Projekt mitgewirkt als das eigentliche Arbeiterteam.
Die fertigen Toiletten wurden vom Gesundheitsministerium inspiziert und anschliessend offiziell der Mackenzie Community Schule übergeben. Die Schule hat nun erstmals seit ihrer Gründung Toiletten mit Spülung.
Ein grosses Dankeschön (auch seitens des Gesundheitsministeriums) allen Beteiligten und Spendern des Projektes.
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