Wir blicken auf ein sehr ereignisreiches Jahr zurück. Nebst einem motivierenden Freiwilligenteam und erfreulichen Entwicklungen in einigen unserer Projekte, mussten wir uns auch schwierigen Herausforderungen und Rückschlägen stellen. Aus vielen Erfahrungen jedoch konnten wir als iChange Team wie auch die Menschen, mit denen wir vor Ort zusammenarbeiten, Lehrreiches mitnehmen.
Im letzten Jahr freute sich iChange insgesamt zwölf Freiwillige aus drei verschiedenen Ländern in Sambia begrüssen zu dürfen. Die meist ein- bis dreimonatigen Aufenthalte erstreckten sich von Januar bis Ende September. Das Freiwilligenteam setzte sich aus ganz unterschiedlichen Leuten zusammen, die alle auf ihre individuelle Art und Weise vor Ort einen Beitrag leisten konnten. Die ausgebildeten Handwerker waren eine grosse Unterstützung im Aufbau und in der Erweiterung der Schreinerei in der Mackenzie Community. Zudem wurde die Freiwilligenunterkunft renoviert und mehr Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen. Nebst der Gründung eines Volleyballteams für Jugendliche in Mackenzie, wurde den Lehrpersonen tatkräftig unter die Arme gegriffen und den Kindern im Waisenhaus viel Zuwendung und Aufmerksamkeit geschenkt.
Bereits in den ersten Monaten dieses Jahres setzte sich eine Freiwillige vor allem in der Community Schule ein. Dank der gerade abgeschlossenen Ausbildung zur Lehrerin erwies sie sich als beachtliche Unterstützung für die Lehrpersonen und konnte neue Ideen in den Unterricht einfliessen lassen. Weitere Aufenthalte von iChange Teammitgliedern und Freiwilligen sind bereits für dieses Jahr geplant. Während diesen Monaten soll intensiv an verschiedenen Projekten gearbeitet werden.
Beim relativ jungen Stipendienprogramm erlebten wir grössere, etwas unerwartete, strukturelle Schwierigkeiten. Aufgrund der hohen Bewohnerfluktuation ziehen viele Kinder in fast regelmässigen Abständen von Verwandten in einem Teil Sambias zu einem anderen Teil der Familie, welcher oft in ganz anderen Regionen des Landes zuhause ist. Dieses Phänomen führte dazu, dass ein grosser Teil unserer teilnehmenden Schüler im Laufe des letzten Jahres Mackenzie, und damit das Stipendienprogramm, verliessen. Erfreulicherweise konnten die verbleibenden Kinder ihr Schuljahr erfolgreich beenden. Dass sie dies, trotz der sich in den letzten Jahren laufend verschlechternden Qualität der öffentlichen Schulen erreichten, verdient umso mehr Anerkennung: Die Klassen sind um einiges grösser geworden und die Zuverlässigkeit der Lehrpersonen hat nachgelassen.
Aufgrund dieser Schwierigkeiten liegt das Stipendienprogramm dieses Jahr im Fokus des iChange Teams. Wir beginnen 2014 mit einem besseren Verständnis für diese lokalen Herausforderungen, die uns hier in der westlichen Welt recht unbekannt sind. Regelmässige Nachhilfestunden sollen die Verschlechterungen an den öffentlichen Schulen ausgleichen. Weiter werden wir abklären, ob private Schulen als Alternativen für die weiterführende Ausbildung der Kinder in Frage kommen.
Die Unterstützung der Regierung für sogenannte Community Schulen, wie es die Schule in Mackenzie ist, hat seit dem Regierungswechsel unglücklicherweise stetig abgenommen. Die fehlenden Mittel zeigten sich ebenfalls in der nachlassenden Unterrichtsqualität. Im Sommer 2013 begann iChange mit den Lehrpersonen Gegenmassnahmen zu ergreifen, um die Schule auch ohne die Unterstützung der Regierung, wieder auf einem höheren Niveau zu bringen. Erste vielversprechende Veränderungen zeigten sich bereits in den letzten Monaten des letzten Jahres.
Die Schule soll auch im angelaufenen Jahr im Hauptfokus stehen. Mit den Lehrpersonen und anderen Entscheidungsträgern der Mackenzie Community möchten wir eine gemeinsame, den neuen Umständen angepasste Vision erarbeiten, aus der wir mittel- und langfristige Ziele für die Schule neu definieren möchten. Gemeinsam mit allen Beteiligten wollen wir Lösungen finden, um die Schule langfristig in die Unabhängigkeit zu führen.
Unser Testprojekt in Kapalu wurde letztes Jahr, nach einem erneuten Anlauf, eingestellt. Es zeigte sich, dass die lokale Bevölkerung eine engmaschigere und intensivere Begleitung benötigte wie ursprünglich angenommen. Die Kumulation von scheinbar meisterbaren Hürden (u.a. geografische Distanz, kulturelle Barrieren und erschwerte Kommunikationswege) konnten mit den momentanen Ressourcen von iChange nicht überwunden werden. Da uns diese Faktoren von Anfang an bewusst waren, war ein solcher Schritt immer klar kommuniziert und offen gehalten worden, um andere, laufende Projekte, nicht zu gefährden. Während wir die getroffene Entscheidung emotional sehr bedauern, realisieren wir gleichzeitig aber auch, dass wir dadurch als Team und Organisation an Entscheidungsstärke und Glaubwürdigkeit gewonnnen haben.
Das Mikrokreditprogramm konnte letztes Jahr grosse Erfolge ausweisen. Von den sechs Frauen, die 2012 durch ein umfassendes Einführungsprojekt ins Programm aufgenommen wurde, haben alle erfolgreich zwei Runden durchlaufen. Das vielversprechende Vorgehen soll nun als Grundlage für zukünftige Teilnehmende dienen. Beim Women's Club verliefen die Rückzahlungen grösstenteils erfolgreich und sie konnten ihre Projekte stetig ausbauen. Einzig eine Seuche, bei welcher viele Hühner innerhalb der Mackenzie Community starben, führte kürzlich zu Verzögerungen bei den Rückzahlungen.
Die Eröffnung der Klinik, für welche iChange die dazu vorgesehenen Räumlichkeiten renoviert hatte, verzögert sich zu unserem Bedauern weiter. Wir hoffen durch erneute Gespräche mit der Regierung und den anderen involvierten Organisationen möglichst bald Fortschritte erzielen zu können. Die grösste Herausforderung besteht momentan darin, bürokratische Hürden zu überwinden, die teils durch Willkür und Korruption geprägt sind.
Die gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort gesteckten Ziele werden bis zur Erreichung bestimmt noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Wir sind jedoch motiviert und zuversichtlich, dass auch dieses Jahr positive Veränderungen erreicht werden und hoffen gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung möglichst grosse Fortschritte erzielen zu können.
Hiermit möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Freiwilligen bedanken, die im Sommer des letzten Jahres und Anfang dieses Jahres Grosses erreicht und viele Spuren hinterlassen haben. Auch möchten wir uns bei all unseren Spendern für ihre Grosszügigkeit und Unterstützung bedanken.
Wir freuen uns auf ein einflussreiches und herausforderndes Jahr 2014!
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